Über unsere Pension
Die Pension wurde nach einer kleinen Kapelle benannt, welche der Hl. Jungfrau Maria aus Klatau geweiht ist und welche gleich gegenüber der Pension steht. Im Volksmund der Einheimischen wird diese immer noch GRANTL – nach dem alten deutschen Namen – genannt. Dieser Ort hat blickt auf eine lange und vielschichtige Geschichte.
Eine alte Legende berichtet, dass seinerzeit in Klatau /Klatovy/ eine Witwe mit ihren vier Kindern lebte. Sie starb jedoch sehr bald und so machte sich ihr ältester Sohn auf den Weg, um Arbeit zu finden. Er nahm nur ein altes Bild der Jungfrau Maria mit, welches seine Mutter immer sehr verehrte. Er packte es in seinen Rucksack und machte sich Richtung Kasperske Hory auf den Weg. Als er bergauf zur Häselmühle stieg /diese stand seinerzeit an dem Goldenen Bach/Zlaty potok/, wollte er sich ein bisschen ausruhen und ließ sich an der Stelle, wo heute die Grandlkapelle steht nieder. Als er weitergehen wollte, konnte er plötzlich seinen Rucksack mit dem Bild nicht mehr heben. Er bat eine vorbeigehende alte Frau auf seinen Rucksack aufzupassen und rannte zum örtlichen Priester, um ihn um Rat zu bitten. Dieser antwortete ihm, dass die Mutter Gottes hierbleiben wolle und dass er das Bild hierlassen müsse. Schweren Herzens verabschiedete sich der Junge von dem geliebten Erinnerungsstück an seine Mutter. Er blieb jedoch in der Stadt, bis das Wegkreuz aufgebaut wurde. Dort hängte er das Bild, dass er plötzlich mühelos heben konnte, auf.
Eines Tages fuhr ein Knecht mit Mehl in die Stadt vorbei. Seine Pferde blieben erschöpft an dem Wegkreuz stehen und wollten keinen Schritt weitermachen. Da der Knecht dachte, dass das Bild schuld sei, schlug er mit seinen heidnischen Händen nach dem Bild.
Sofort erschienen auf der Stirn der Mutter Maria Bluttropfen, welche noch heute zu erkennen sind. Der Knecht floh wie von Sinnen von dem Ort und nahm sich das Leben. Seitdem pilgerten hierher Menschenmassen, um das Wunder zu sehen. Alljährlich fand eine Wallfahrt zu dem Ort statt und von den Opfergeldern konnte schon bald an dem Ort eine kleine Kapelle errichtet werden. Die Pilgeranzahl wuchs von Jahr zu Jahr und bald konnte auch eine wunderschöne Wallfahrtskirche erbaut werden. In die neue Kirche wurde auch das Bild getragen – doch dieses kehrte jedes Mal auf wundersame Weise an seinen ursprünglichen Platz zurück. Niemand wusste, wie man die neue Kirche benennen sollte. Mitten im Sommer, und zwar genau am Jahrestag des Wunders mit den Bluttropfen, schneite es plötzlich auf das neue Kirchdach und seitdem heißt die Kirche Kirche der St. Maria Schnee.
Bis heute findet Anfang August das Fest der heiligen Jungfrau Maria Schnee, die viele Besucher aus nah und fern besuchen, statt./Quelle Böhmerwäldler Jahrbuch 2014 Willi JUNG/